Was sind Kryptowährungen?
Aktualisiert: 8. Sept. 2022

Was sind Kryptowährungen? Wie funktionieren sie? Passen sie zu meinen Anlagezielen?
Diese Fragen stellen sich wohl einige Menschen und vielleicht auch Sie. Die Auswahl an Geldanlagemöglichkeiten ist riesig und wurde nun vor einiger Zeit auch noch durch Kryptowährungen ergänzt. Den digitalen Währungen wird viel nachgesagt und in den Medien sind sie oft negativ konnotiert. Gleichzeitig haben sich zahlreiche Menschen damit ein großes Vermögen aufgebaut. Wie kann man Kryptos also einschätzen und herausfinden, ob sie in das eigene Portfolio passen?
In diesem Artikel klären wir alle obigen Fragen und vermitteln das Basiswissen, mit dem Sie in Gesprächen um Kryptowährungen mitreden können.
Kryptowährungen
Sie werden auch Kryptogeld genannt, wobei “Krypto” aus dem Altgriechischen kommt und für “verstecken”, “schützen” steht. Oft werden sie auch kurz nur als “Coins” (engl. “Münzen”) bezeichnet. Da es sich um digitale Vermögenswerte handelt und sie schwer physisch vorstellbar sind, werden Kryptos oft als Münze dargestellt.
Mehr als 220 Millionen Menschen auf der Welt verwenden aktuell Kryptowährungen. In El Salvador und der Zentralafrikanischen Republik sind sie als Geldart vom Staat anerkannt.
Während sie bis vor nicht allzu langer Zeit noch sehr unpopulär waren, gibt es Stand Juni 2021 mehr als 10.000 verschiedene Coins. Zu beachten ist, dass nur ein sehr geringer Teil davon als Währung konzipiert ist und der Markt regelrecht überschwemmt wird mit ständig neuen Kryptos. Denn einige sind niemals als seriöser Vermögenswert gedacht gewesen. Sogenannte “Meme Coins” können durch einen gewissen Hype am Markt extrem schnell einen sehr hohen Wert bekommen und genauso schnell wieder absolut wertlos werden. Mit solchen Coins wird gerne getraded (gehandelt), sie werden aber kaum als langfristiges, sinnvolles Investment oder gar Wertspeicher gesehen.
Wie funktionieren sie?
Eine Art von Anlageklasse, wie es sie in der Finanzwelt zuvor noch nie gab, gilt es genau zu betrachten, um sie zu verstehen. Denn bekanntlich sollte man nur in etwas investieren, was man auch wirklich versteht und für gut befindet.
Die Vermögenszuschreibung eines Coins ist in einer dezentralen Datenbank festgehalten - meist eine Blockchain (engl. “Block Kette”, Liste von Datensätzen als Blocks). Die Datenbank ist öffentlich und hat als Aufgabe, die Besitztümer und Transaktionen von Coins zwischen Besitzern zu verifizieren und zu sichern.
All dies funktioniert über ein Netz aus gleichberechtigten Rechnern, die überall auf der Welt sein können. Durch diese Dezentralität werden die digitalen Münzen - etwa im Gegensatz zu Banken - nicht von einer zentralen Instanz herausgegeben, was sie demokratischer macht.
Das digitale Geld kann an diversen Börsen gehandelt und gekauft werden. Aufbewahren kann man es in sogenannten “Wallets” (engl. “Portemonnaie”), welche digital zugänglich oder sogar physisch sein können (vorstellbar wie ein USB-Stick). Eine Wallet ist durch einen Schlüssel geschützt.
Bitcoin
So lautet die erste und wohl bekannteste Kryptowährung. 2009 wurde sie von Satoshi Nakamoto öffentlich gemacht. Dieser Name ist ein Pseudonym, hinter welchem sich der Erfinder des Bitcoin verbirgt. Der Bitcoin ist nach wie vor die stärkste Währung am Kryptomarkt.
Sein Kurs zu den Fiatwährungen entsteht durch die reguläre Preisbildung an der Börse. Satoshi Nakamoto erklärte in einem Forum explizit, dass Bitcoin als Währung in Form von digitalem Geld gedacht ist, als Alternative zum zentralen Bankensystem.
Oft wird der Bitcoin als digitales Gold bezeichnet. Der Grund dafür sind einige Analogien der beiden Assets. So wie die Menge an Gold auf der Erde durch die Natur begrenzt ist, ist die Menge an Bitcoins durch die Mathematik begrenzt. Insgesamt wird es 21 Millionen Bitcoins geben, die aktuell noch nicht alle gemined (engl. “geschürft”, wie Gold) sind. Mining erfolgt durch das Lösen hochkomplexer Rechenaufgaben. Durch diese Mengenbegrenzung kann es bei der digitalen Währung nicht zu einer Inflation, also einem Wert- bzw. Kaufkraftverlust kommen.
Weitere bekannte Kryptos mit hoher Marktkapitalisierung sind etwa Ethereum, Cardano oder Ripple.
Ein Investment in Krypto?
Ob ein Investment in Kryptowährungen das Richtige ist, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass die digitalen Münzen sehr volatil sind, sprich zugleich risikoreich und potenziell sehr gewinnbringend. Wer sich von Schwankungen nicht verunsichern lässt, fährt damit gut.
Wichtig ist, dass sich wie einleitend erwähnt auf dem Markt zahlreiche Coins befinden, die - vor allem auf lange Sicht - komplett wertlos sind. Es sei also Vorsicht geboten bei der Wahl der Kryptos. Hier also vielleicht eher auf bisher bewährte Coins wie Bitcoin zurückgreifen. Welche der digitalen Währungen es in langfristiger Zukunft noch geben wird, ist ungewiss.
Was bekannterweise nicht schadet, ist eine breite Streuung des Portfolios - und das kann auch einen Teil an Krypto bedeuten. Ausführliche vorherige Information, Verständnis für das Asset und ein gutes Gefühl dabei sind letztendlich die Voraussetzungen.